Weißt du, welche Wale durch die deutsche Nordsee und Ostsee ziehen, dass sogar Delfine bei uns leben und wo die meisten Schweinswale in Deutschland gesichtet werden?
Heimische Wale
Heimische Wale, die du bei uns sichten kannst, sind die Schweinswale. Sie kommen sowohl in der Nordsee als auch in der Ostsee vor.
In der Nordsee gibt es recht viele von ihnen. Leider ist ihr Bestand in der Ostsee stark gefährdet. In der westlichen Ostsee wird ihr Bestand auf ungefähr 1000 Tiere geschätzt, in der östlichen Ostsee liegt die Schätzung bei nur noch 100 Tieren.
Hin und wieder siehst du in Deutschland einen Zwergwal und nur ganz selten einen Buckelwal, oder Finnwal.
Aber auch Delfine, sie gehören zu den Zahnwalen, leben in der Nordsee. Es gibt mehrere Delfinarten in der Nordsee, die Weißschnauzendelfine, Weißseitendelfine, vereinzelt triffst du Rundkopfdelfine und den Großen Tümmler.
Dein Blick schweift in die Ferne. Plötzlich entdeckst du kleine dunkle Flecken an der Wasseroberfläche.
Beim Näherkommen siehst du, wie sich das Meer kräuselt, du erspähst die dunkelgraue dreieckige Rückenflosse, du hörst das pfeifende Geräusch, wenn der Wal ausatmet und schwupp, schon ist das Spiel vorbei, schon taucht er wieder ab, denn der Schweinswal zeigt sich nur sehr kurz zum Atmen an der Wasseroberfläche und mit Spannung wartest du auf sein nächstes Auftauchen.
Wale beobachten in Deutschland
Schweinswale
Schweinswale halten sich zur Paarung gerne in küstennahenGebieten auf. Ansonsten schwimmen sie auch küstenfern. In der Nordsee ist der Bestand dieser Wale stabil, in der Ostsee ist ihr Vorkommen nach wie vor bedroht.
Schweinswale in der Nordsee
Im Frühjahr hast du die beste Chance, in der deutschen Nordsee einen Schweinswal zu entdecken. Über 50.000 werden dann oft vom Bundesamt für Naturschutz gezählt. Vermehrt sammeln sie sich am Schutzgebiet Sylter Außenriff, um sich dort zu paaren und ihre Kälber aufzuziehen. Auch findest du sie im Bereich Borkum und an der niedersächsischen Küste, zum Beispiel vor Wilhelmshaven.
Erfassungen von marinen Säugetieren im Rahmen des Monitorings der Natura 2000 Gebiete in der deutschen Nordsee: Monitoring Meeressäugetiere
Im Herbst schwimmen noch ungefähr 15.000 Wale entlang der deutschen Nordseeküste.
Schweinswale in der Ostsee
In der Ostsee ist der Walbestand leider nicht so hoch, in der westlichen Ostsee wurde der Walbestand vom Bundesamt für Naturschutz auf nicht ganz 1000 Tiere geschätzt. Rund um Fehmarn sichtet man manchmal Kälber.
In der östlichen Ostsee, dem Gebiet der Mecklenburger Bucht, Fischland Darß/ Rostock und in der Pommerschen Bucht findest du leider nur noch selten Schweinswale. Sie bilden eine eigene kleine Population und stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere. Am ehesten triffst du sie im Sommer/Spätsommer bis Herbst an.
Natur und Tourismus
Lass den Tieren ihre Heimat, störe und beeinträchtige nicht ihre Aktivität und verschmutze bitte nicht ihren Lebensraum.
Unterschiede zwischen Schweinswal und Delfin
Delfine und Schweinswale gehören zu den Zahnwalen (im Gegensatz zu den Bartenwalen).
Den gewöhnlichen Schweinswal trifft man in den nördlichen Meeren an. Er schwimmt gerne im küstennahen, ruhigem Wasser, in Fjorden und in Buchten.
Delfine sind in allen Meeren verbreitet. Delfine sichtest du meist nur fern ab von der Küste.
Schweinswale
Größe: kürzere Körperlänge, i.d.R 1,60m
Gewicht: 50-90 kg
Körperform: gedrungen
eine verkürzte Schnauze
Rückenflosse: dreieckige bis sichelförmige Finne
Verhalten: scheu, springen selten, schwimmen alleine od. in Paaren, selten in kleinen Gruppen
Delphine
Körperlänge je nach Art 1,50 bis 4m
Gewicht: ja nach Art 150 – 300 kg
Körperform: eher schlank und stromlinienförmig
längliche Schnauze
Rückenflosse: kleine, rundliche Finne, am Ende spitz
Verhalten: machen gerne Luftsprünge und leben in Gruppen
Weitere Wale in Nordsee und Ostsee
Zwergwal
Im Frühjahr werden auch immer wieder Zwergwale (sie sind etwas größer, als die Schweinswale) in der Nordsee im Bereich der Doggerbank gesichtet, das Gebiet liegt etwa 200 km von der Küste entfernt, an der Außengrenze der deutschen Nordsee zwischen Dänemark und England. Hier ziehen die Zwergwale vorbei, um zu jagen.
Zwergwale werden ca. 6,5 bis zu 10 Meter lang und gehören zu den Bartenwalen. In der Nordsee kommen sie nur sehr selten vor.
Weitere Namen: Nördlicher Zwergwal oder auch Minkwal, Minkewal
Grindwal
Grindwale erreichen eine Länge von 3 bis 8m und gehören zu den Zahnwalen. In europäischen Gewässern trifft man sie oft um Island, Norwegens Küste und nördlich von Großbritannien an. Sehr selten verirren sie sich in den südlichen Teil der Nordsee oder in die Ostsee.
Weitere Namen: Pilotwal, Gewöhnlicher Grindwal, Langflossengrindwal.
Pilotwal, Finnwal, Minkwal, auf diesem Poster findest du die meisten Wal Arten der Welt.
Pottwal
Manchmal verirren sich Pottwale in unsere Gewässer. Du erkennst sie vor allem an der Finne, der Rückenflosse. Sie ist nur eine kleine Erhebung, ein Buckel und setzt sich in kleinen Buckeln zur Fluke, der Schwanzflosse fort.
Der Pottwal ist der größte der Zahnwale. Pottwale schwimmen normalerweise westlich der britischen Inseln entlang.
Leider verschwimmen sie sich immer mal wieder in Richtung flache Nordsee oder auch schon mal in die Ostsee und laufen Gefahr, zu stranden.
Buckelwal
Buckelwale werden 12 bis 15m lang und gehören zu den Bartenwalen. Den Buckelwal erkennst du an der auffallend weiß und schwarz gemusterten Fluke (Schwanzflosse), dem großen plumpen Körper und dem pockennarbigen Kopf.
Der Buckelwal lebt in allen Ozeanen. Vereinzelt werden Buckelwale in der südlichen Nordsee und in der Ostsee gesichtet.
Wer zählt die Wale?
Die marinen Wirbeltiere in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ, 12-200 Seemeilenzone) werden im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) gezählt.
Durchgeführt werden die Zählungen gemeinsam vom Forschungs- und Technologiezentrum Westküste der Universität Kiel, dem Deutschen Meeresmuseum, dem Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft der Universität Hamburg sowie dem Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover.
Wie bekam der Schweinswal seinen Namen?
Vielleicht bekam der Schweinswal seinen Namen durch seine den Schweinen ähnlichen Augen und Zunge, vielleicht war es seine äußere gedrungene Form und Größe, eventuell gab die dicke Speckschicht den Schweinswalen den Namen, genau geklärt ist es nicht.
Vielleicht waren es auch die Geräusche, die der Schweinswal beim Auftauchen von sich gibt, sein tiefes Luftholen.
Weiter Namen für den Schweinswal sind auch Kleiner Tümmler, Braunfisch oder Meerschwein.
Was fressen Schweinswale?
Schweinswale gehören zu den Zahnwalen. Sie fressen hauptsächlich Fisch, sie lieben Plattfische, wie Seezunge und Flunder, sie fressen Dorsch, Hering, Sprotten, Kabeljau, Makrele, Sandaale und weitere Fischarten.
Zum Jagen bleiben sie oft mehrere Minuten unter Wasser und folgen den Fischen bis zu 70 Metern Tiefe.
Feinde der Schweinswale
Zu den natürliche Feinden gehören große Haie und Schwertwale. Andere Zahnwale wie der Große Tümmler und der Gemeine Delfin verhalten sich manchmal aggressiv gegenüber den Schweinswalen und verletzten sie. Dann gibt es natürlich auch Parasiten, die die Schweinswale befallen, wie Meerneunaugen und Würmer.
Zu den von Menschen gemachten Feinden zählen zum Beispiel Umweltverschmutzung, Lärm und (ungewollter) Beifang in der Fischerei.
Wale hautnah
Möchtest du einen Wal ganz aus der Nähe betrachten? Das kannst du im Waloseum in Osterkoog bei Norddeich. Dort findest du ein präpariertes Skelett eines 15m langen gestrandeten Pottwales, wenn du dich neben ihn stellst, kommst du dir winzig klein vor.
In Hamburg kannst du im Zoologischen Museum mehrere Walskelette betrachten. Der Eintritt ist kostenlos.
Im Multimar Wattforum in Tönning erfährst du alles über Schweinswale und findest ein 18m langes Skelett eines 1997 gestrandeten Pottwales. In der Walausstellung kannst du dich auch über die Kommunikation der male untereinander und den schonungslosen Walfang informieren.
In Stralsund kannst du im Meeresmuseums ein Skelett eines 2,70m großen Weißschnauzendelfins sehen und ein historisches Skelett eines 1825 gestrandeten Finnwals bestaunen.
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